Cover von Der rote Faden wird in neuem Tab geöffnet

Der rote Faden

Kommunistische Parteiengeschichte und Zensur unter Walter Ulbricht
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Lokatis, Siegfried
Verfasserangabe: Siegfried Lokatis
Jahr: 2003
Verlag: Köln ; Weimar ; Wien, Böhlau
Reihe: Zeithistorische Studien; 25
Mediengruppe: Buch
verfügbar

Exemplare

SignaturStandort 2Standort 3BarcodeStatusAusleihhinweis
Signatur: 5 A 910/25 Standort 2: AST Bornim Keller Standort 3: Barcode: 00017004 Status: Verfügbar Ausleihhinweis:

Inhalt

Kurzbeschreibung
Warum widmete Walter Ulbricht zehn Jahre lang seine knapp bemessene Freizeit parteigeschichtlichen Fragen? Hatte das Politbüro nichts Besseres zu tun, als über die Redaktion der Briefe Thälmanns zu beraten? Was stand dahinter, wenn Otto Grotewohls fünfbändige Geburtstagsausgabe an einer einzigen Fußnote scheiterte, und weshalb schmolz die Pieck-Ausgabe von fünfzehn Bänden auf sechs zusammen? Welche Geheimnisse verbargen sich hinter dem Streit um den richtigen »Charakter der Novemberrevolution«, was durfte man wann über Stalins »Personenkult« schreiben, und warum lautete die einzig richtige Reihenfolge »Karl und Rosa«?
Im ideologischen Kernbereich der SED konnte jedes falsche Komma ein politischer Fehler sein und ein gestrichener Name einen Kurswechsel andeuten. »Der rote Faden« führt den Leser in ein untergegangenes Diskurs-Labyrinth, in dem parteigeschichtliche Texte sehr, sehr ernst genommen wurden. Im Mittelpunkt steht dabei die achtbändige »Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung« von 1966, eine mit einzigartigem Aufwand fabrizierte und verbreitete »Heilige Schrift« der SED.
 
Über den Autor
Siegfried Lokatis ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam.
 
Rezensionen
 
Norbert Podewin, Neues Deutschland, 13.02.2004
Diesem Buch [ist] ein breites Lesepublikum zu wünschen. Im Osten, wo die Bände noch in zahlreichen Buchregalen stehen, wird man dankbar die bislang nie beschriebene Entstehungsgeschichte zur Kenntnis nehmen. Einem Westleser könnte sich die Frage stellen, warum ein vergleichbarer - unzensierter - "roter Faden" von keiner Partei in Westdeutschland nach dem Neuanfang 1945 auch nur ansatzweise geboten wurde.
 
Christian Esch. Berliner Zeitung, 10. November 2003
[...] Über vier Jahrzehnte war das Mammutwerk der "Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung" von 1966 der Versuch, eine historische "Meistererzählung" zu schaffen, Geschichte zu kanonisieren. Der Historiker Siegfried Lokatis [...] hat die Geschichte dieses "Roten Fadens" erforscht. Seine Darstellung ist [...] der Eine und Einzige Wahre und Autoritative, Historisch Genaue und Amtlich Anerkannte Bericht zum Thema.
 
Hans-Willi Ohl, RadaR, „Bücherkiste“, 09.05.2004
Siegfried Lokatis hat sich nun die gesamten Akten zur Entstehung der "Geschichte" angesehen, und dabei sind erstaunliche Details zur Geschichte der Zensur in der DDR ans Tageslicht gekommen. [...] Lokatis' [...] Buch ist ein Lehrstück über eine Form der Geschichtsschreibung, die man nur als absurd und grotesk bezeichnen könnte, wenn sie nicht so grauenhaft ernst gemeint gewesen wäre. Das Verdienst des Autors besteht darin, aus den vielen tausend Seiten von Akten eine Studie geformt zu haben, die ein bezeichnendes Schlaglicht auf den Umgang mit Geschichte wirft.
 
Andreas Malycha, H-Soz-u-Kult, 23.07.2004
Siegfried Lokatis bietet mit diesem Buch einzigartige Einblicke in die Entstehungsgeschichte „Heiliger Schriften“ der SED [...]. Das Buch bereichert nicht nur unser Wissen über den Stellenwert historischer Selbstreflexionen der SED, sondern wirft auch ein bezeichnendes Schlaglicht auf eine spezifische Form der Herrschaftspraxis im SED-Staat. [...] Von besonderem Wert ist das Buch vor allem für diejenigen, die an der Ideologiegeschichte kommunistischer Diktaturen interessiert sind. Für den Zeitzeugen hält der Band so manche Überraschung und insbesondere Aufklärung bereit, denn das ganze System von internen sowie externen Gutachten und politischen Wirkungsabsichten war wohl seinerzeit selbst nicht für alle Beteiligten überschaubar.
 
Natalie Wohlleben, Zeitschrift für Politikwissenschaft, 2/2004
Lokatis [analysiert] sehr gelungen das Funktionieren der Zensur [...] sowie die Verdeckte Finanzierung der SED [...].
 
 
 

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Lokatis, Siegfried
Verfasserangabe: Siegfried Lokatis
Jahr: 2003
Verlag: Köln ; Weimar ; Wien, Böhlau
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik 8.8.4.2., 8.8.4.12.2., 8.8.4.13.3.4.
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 3-412-04603-5
Beschreibung: 391 S.
Reihe: Zeithistorische Studien; 25
Schlagwortketten:
Deutschland <DDR> / Sozialistische Einheitspartei Deutschlands / Parteiengeschichte / Zensur / Geschichte 1956 - 1971
Suche nach dieser Beteiligten Person
Mediengruppe: Buch