Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, verschaffte sich die Gestapo Zugang zu den Karteikarten der preußischen Geheimpolizei. Die Geheime Staatspolizei der Nationalsozialisten erkannte schnell das Potenzial solcher Wissensspeicher für den Auftrag des Regimes zur Verwirklichung der „Volksgemeinschaft“. In den folgenden Jahren baute sie ihre Kartei massiv aus und entwickelte sie zu einer zentralen Ressource für ihre unermüdliche Arbeit, in der sie ihre brutalen Bemühungen um die Umsetzung der nationalsozialistischen Vision einer Gesellschaftsordnung akribisch dokumentierte. Dieser Beitrag rekonstruiert das Wirken der Gestapo der Volksgemeinschaft und verdeutlicht die komplexe Dynamik dieses Prozesses durch die digitale Analyse der Kartei der Gestapo-Außenstelle Osnabrück.