1681 erhielt Caspar Benedix Levi als erster Jude das Bürgerrecht in Angermünde.
Im 18. und 19. Jahrhundert entstand in der Stadt eine eigene jüdische Gemeinde mit Ritualbad, Synagoge und eigenem Friedhof. Ursprünglich als „Schutzjuden“ nur mit Einschränkungen und zusätzlichen Steuern geduldet, entwickelte sich mit der Emanzipation im 19. Jahrhundert ein von Toleranz und Gemeinschaftssinn geprägtes Zusammenleben von Juden und Christen.
Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 begann auch in Angermünde die Ausgrenzung, Vertreibung und Ermordung der jüdischen Bürger, die 1942 mit der Deportation der beiden letzten jüdischen Familien endete. Die Synagoge wurde in der Reichspogromnacht des 9. November 1938 geschändet und in Brand gesetzt, die Ruine abgerissen. Sogar die Grabsteine des jüdischen Friedhofes fielen dem Vernichtungswahn der Nationalsozialisten zum Opfer.
Nur Gedenktafeln an den ehemaligen Eingängen zur Synagoge und zum
jüdischen Friedhof erinnern heute noch an den jüdischen Teil der Stadt-geschichte. Einziges erhaltenes Denkmal ist die frühere Wagenhalle am jüdischen Friedhof.
Mit der vorliegenden Publikation wird die mehr als 250-jährige Geschichte der jüdischen Bürger in Angermünde umfassend dargestellt. Erstmals einbezogen ist auch die Geschichte der Juden von Greiffenberg, die einen eigenen Synagogenbezirk bildeten und bei Günterberg einen eigenen Friedhof besaßen.
Das Buch stützt sich auf bisher unveröffentlichte Quellen aus dem Stadtarchiv Angermünde, dem Brandenburgischen Landeshauptarchiv Potsdam und auf Berichte von Zeitzeugen. Die zahlreich enthaltenen Dokumente, Abbildungen und Reproduktionen werden hier ebenfalls zum ersten Mal veröffentlicht.
Verfasserangabe:
Lutz Libert ; Margret Sperling
Jahr:
2013
Verlag:
Angermünde, Verlagsbuchh. Ehm Welk
Aufsätze:
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ISBN:
978-3-943487-34-3
2. ISBN:
3-943487-34-2
Beschreibung:
187 S. : Abb.
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Mediengruppe:
Buch