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Der Streit um die Genealogie der Wittelsbacher
Gottfried Philipp von Spannagel (Wien) gegen Ignaz Franz Xawer von Wilhelm (München)
Verfasser:
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Benz, Stefan
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Verfasserangabe:
Stefan Benz
Jahr:
2022
Mediengruppe:
Buch
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Signatur | Standort 2 | Standort 3 | Barcode | Status | Ausleihhinweis |
Signatur:
Ms-372/653
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Standort 2:
Magazin R 3.1.-417
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Standort 3:
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Barcode:
00099469
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Status:
Verfügbar
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Ausleihhinweis:
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Abstract
Genealogische Streitfragen wurden in der frühen Neuzeit keineswegs so entspannt diskutiert, wie die Zeitgenossen selbst gerne behaupteten. Dies zeigt nicht zuletzt die Kontroverse um die karolingische Abkunft der Wittelsbacher zwischen dem kurbayerischen hohen Beamten Ignaz Franz Xaver von Wilhelm und dem kaiserlichen Bibliothekar und Hofhistoriographen Gottfried Philipp von Spannagel, die ab 1730 für ein knappes Jahrzehnt in der wissenschaftlichen Welt ausgetragen wurde. Dieser Aufsatz untersucht die verwendeten Medien,war doch eine genealogische Tafel Ausgangspunkt und Ende des Streits, und bewertet die soziale Rolle der Kombattanten, zu denen auch die Rezensenten der wissenschaftlichen Journale gehörten, sowie die Frage der Pseudonyme. Besondere Aufmerksamkeit wird der Form der Texte geschenkt, die zwischen zugewandtem Dialog und Polemik schwankt. Auch wenn die Kontroverse Fragen der Gültigkeit von Tradition und Autorität berührte, lassen sich die beiden Streitparteien keineswegs klar den Seiten einer querelle zwischen Altem und Neuem zuordnen. Vielmehr bewegten sie sich frei in einem Raum mit zahlreichen Feldern des Konflikts und des Wandels. 1730 veröffentlichte der ehemals unter dem bayerischen Kurfürsten Max Emanuel einflussreiche Spitzenbeamte Ignaz Franz Xaver von Wilhelm eine genealogische Abhandlung, die die Wittelsbacher auf Kaiser Arnulf zurückführte. Dies erregte heftigen Widerspruch unter anderem des kaiserlichen Historiographen Gottfried Philipp von Spannagel. Der Beitrag untersucht den Ablauf der Kontroverse und die dabei angeschnittenen Diskurse und deren Kategorien, letzteres mit dem Schwerpunkt auf der Frage, ob im Hintergrund ein Paradigmenwechsel in Wissenschaft und Diskurs stand. Besondere Beachtung erfahren dabei die Medien, deren Nutzung einen gewissermaßen überzeitlichen Ausweis von Modernität bildet, zumal der Ausgangspunkt des Streits eine in Kupfer gestochene genealogische Tafel war. Solche Visualisierungen von Geschichte waren zu diesem Zeitpunkt höchst modern und erstmals nachweisbar im Geschichtsunterricht angekommen. Ihnen ist wahrscheinlich eine große Breitenwirkung zuzuschreiben.
Verfasserangabe:
Stefan Benz
Jahr:
2022
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Beschreibung:
46 Seiten
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Fußnote:
Aus: Central European Pasts: Old and New in the Intellectual Culture of Habsburg Europe : 1700 – 1750 / edited by Ines Peper and Thomas Wallnig. - Berlin, Boston : De Gruyter Oldenbourg, 2022. - Seite 347 - 392. https://doi.org/10.1515/9783110653052-015
Mediengruppe:
Buch